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Der Grossvater in der zweiten Sek

1. Oktober 2015
Roman Rütsche ist pensioniert und unterstützt jeden Montagnachmittag die Lehrerin Frau Maissen beim Werken im Schulhaus Nägelimoos. Im Werkraum ist es laut und staubig, denn alle Schüler sind am Hobeln. Aus den verschiedenen Teilen entsteht ein Stuhl.

Herr Rütsche zeigt einzelnen Knaben wie man so richtig mit Schwung hobeln kann, ohne dass immer wieder Hicke im Holzstück entstehen. Der Senior ist handwerklich sehr begabt. Das schätzen Frau Maissen und die Schüler sehr. Er packt so richtig mit an, gibt Tipps, lässt aber den Knaben auch den nötigen Freiraum um selber auszuprobieren und auch Fehler zu machen, um daraus zu lernen.

Roman Rütsche war früher Carosserie Spengler. Er hat bei VW, Ford und Mercedes gearbeitet, hat dort auch Lehrlinge ausgebildet und war Prüfungsexperte. Wahrscheinlich hat er auch deshalb einen so guten Draht zu den Jungen. Mit Autos kennt er sich natürlich aus und so kann er sich auch mit den interessierten Knaben darüber austauschen. Vor seiner Pensionierung war er Schadensexperte für Unfallautos bei einer grossen Versicherung.

Der Profi-Handwerker

Nicht nur handwerklich ist Herr Senior ein Profi, auch im Haushalt macht er alles. Am Montagmorgen ist immer Wäsche waschen angesagt. Nähen kann Herr Rütsche auch, was für seine Generation gar nicht selbstverständlich ist. Wenn die Hosen zu lang sind, näht er sie selber hoch. Kochen gehört zu seinen Hobbies. Sonst organisiert er gerne Reisen und reist gerne mit seinen Freunden. Wenn er auf Reisen ist, fehlt er eben auch an einem Montag und dann fehlt er wirklich, sagen die Schüler, weil sie ihn sehr mögen.

Wie ist Herr Rütsche eigentlich auf die Idee gekommen, in der Schule freiwillig und ohne Lohn zu helfen? Bei einem Apéro der Stadt Kloten für die 65-Jährigen kam es zu einem Erfahrungsaustausch. So wurde er auf das Angebot der Pro Senectute aufmerksam. Das ist nun das zweite Jahr im Nägelimoos als Senior für ihn und es gefällt ihm nach wie vor sehr. Die Fächer Mathematik und Deutsch interessieren ihn weniger. Er findet das Fach Werken viel spannender und da kann er tatkräftig mithelfen. Im ersten Schulhalbjahr steht Arbeiten mit Holz im Zentrum, im zweiten Metall. In der ersten Klasse lernten die Schüler das Fach Hauswirtschaft und in der dritten Klasse können sie ein handwerkliches Wahlfach wählen. Nicola, Muharem und Besart, die alle drei gerne noch ein Jahr länger mit Herr Rütsche arbeiten würden, finden ihn sehr nett, hilfsbereit und sagen er könne alles. Herr Rütsche kann gut erklären und erzählen, er hört gerne zu und man kann immer auf ihn zugehen. „Er ist für uns wie ein Grossvater“ sagen alle drei einstimmig. Ihm kann man alles anvertrauen. Die Berufswünsche der drei Jungs sind Lastwagenmechaniker, Detailhandelskaufmann und Kaufmann.

Früher herrschte eine strengere Disziplin – da hatten die Lehrer einen Stock

War die Schule früher anders und besser? „Früher mussten die Schüler am Anfang der Schulstunde noch keine Handys abgeben, da es noch keine gab.“ sagt Herr Rütsche mit einem Zwinkern.
Früher war es in der Schule ruhiger. Da hatten die Lehrpersonen dafür aber auch einen Stock, sonst wäre diese extrem strenge Disziplin kaum möglich gewesen. Heute empfindet er die Distanz zwischen Lehrpersonen und Schülern nicht mehr so gross. Die Schüler vertrauen den Lehrpersonen viel an und haben keine Angst vor der Lehrperson. Früher herrschte mehr Distanz. Dafür sind die Schüler frecher geworden und drohen auch gerne mal mit Anwälten, wenn ihnen etwas nicht passt. Was Herr Rütsche beim Unterricht von Frau Maissen bewundert, ist der sorgfältige Umgang der Schüler mit dem Material und die Ordnung. Grossen Wert legt Herr Rütsche persönlich darauf, dass er nicht nur den schwachen Schülern hilft, sondern auch den Guten. Auch die müssen noch besser werden. Für Frau Maissen ist Herr Rütsche eine Berreicherung im Unterricht. Er entlastet sehr, denn sie kann bei ca. 12 Schülern nicht allen gleichzeitig gerecht werden. Sie schätzt bei ihm auch sein enormes Fachwissen und seine Kompetenz. Man merkt auch, dass er viel Erfahrung mit Lehrlingen hat und er weiss, was von den Schülern später in der Lehre gefordert wird. „Wir sind ein ebenbürtiges Team und ergänzen uns sehr gut“ sagt sie.
Andere Lehrpersonen im Schulhaus wären auch sehr froh, wenn eine Seniorin oder ein Senior sie nur ein paar Lektionen pro Woche unterstützen würden.

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Die Schule Kloten sucht Seniorinnen und Senioren für alle Fächer. Interessierte melden sich bitte bei: Elsa Zaugg, Gemeinwesenberatung, Tel. 058 451 53 00, elsa.zaugg@pszh.ch
2. Sek-Schüler vom Nägelimoos