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Simon Kuppelwieser verlässt die Stadt Kloten

8. November 2018

Nach 18 Jahren verlässt der Bereichsleiter Gesundheit + Alter die Stadt Kloten. Während seiner Zeit hat er Einiges in Kloten bewegt. Was hat er erlebt, was wird er vermissen und wo sieht er die Herausforderungen in seinem Bereich?

Simon Kuppelwieser Sie waren rund 12 Jahre als Berufsschullehrer in der Schaffhauser Schule für Pflegeberufe tätig. Was hat Sie dazu bewegt, die Leitung des Pflegezentrums im Spitz zu übernehmen?

Als Berufsschullehrer habe ich vor allem Wissen vermittelt. Dieses Wissen wollte ich dann in einem Alters- und Pflegeheim in die Praxis umsetzen. So bin ich nach Kloten gekommen.

Durch die Reorganisation der Stadtverwaltung wurde der Bereich Gesundheit + Alter geschaffen, den Sie lange geleitet haben. Was war für Sie besonders spannend oder auch herausfordernd?

Einiges. Zuerst gehörte das damalige Alterswohnheim im Spitz zu meinem Aufgabenbereich. Der Umbau und die Erweiterung des Pflegezentrums im Spitz wurde bis im Jahr 2004 umgesetzt. Die Verselbständigung des Spitals Bülach und die neue Pflegefinanzierung waren grosse Themen, dann wurde die Spitex in den Bereich Gesundheit + Alter integriert. Ebenfalls ein Meilenstein war die Gründung der ersten Pflegewohnung in Kloten, auf die zwei weitere folgten. Das waren spannende Herausforderungen.

Was hat Ihnen während Ihrer Zeit hier in Kloten besonders gut gefallen?

Mein Antrieb war, die älteren Menschen in der Bevölkerung so gut wie möglich kennenzulernen, von ihren Bedürfnissen zu erfahren, um den Weg ins Heim zu erleichtern. Nach 18 Jahren kenne ich viele Einwohnerinnen und Einwohner in Kloten, was bei meiner Arbeit sehr hilfreich ist. Die Mitarbeiterförderung fand ich bei meiner Tätigkeit ebenfalls eine sehr spannende, dauernde Herausforderung. Besonders Mitarbeitende zu fördern, die motiviert sind und auch Mitarbeitende aus anderen Kulturen, die Deutsch noch nicht so gut beherrschen, in unsere Teams zu integrieren.

Mit wie vielen Mitarbeitenden haben Sie als Bereichsleiter Gesundheit + Alter gestartet und wie viele sind es jetzt?

Gestartet habe ich mit 57 Stellen, verteilt auf ca. 80 Mitarbeiter. Jetzt haben wir 144 Stellen, auf 230 Mitarbeiter verteilt. Das Pflegezentrum im Spitz hat deutlich mehr Pflegeplätze zu bieten als im Jahr 2000, dabei sind auch die Anforderungen gestiegen und die Integration der Spitex führte hauptsächlich zu den Mehrstellen.

Gibt es ein Beispiel für ein positives Ereignis, auf das Sie besonders gerne zurückschauen?

Ein einziges Ereignis könnte ich nicht nennen, denn ich hatte so viele gute Begegnungen mit Menschen. Der Einzug nach dem Umbau in das Pflegezentrum im Spitz war ein wichtiger Meilenstein meiner Zeit und ich bin auch ein wenig stolz darauf, dass ich mitwirken durfte. Für mich sind die 18 Jahre das Highlight – in der Stadt Kloten kann man auf einer fachlich hohen Ebene zusammenarbeiten. Mit den Politikern, der Verwaltung, der Freiwilligenarbeit, den verschiedenen Leistungserbringern im Gesundheitswesen und den Kirchen klappt die Zusammenarbeit gut. Wir unterstützen uns gegenseitig. Das Vertrauen und die Unterstützung ist das, was mir hier besonders gut gefällt und was auch den Abschied erschwert. Die Arbeit an meinem nächsten Ort ist auch spannend, aber die teils freundschaftlichen Beziehungen, die entstanden sind, die werden mir sicher fehlen. Am neuen Ort wird es einige Zeit brauchen, bis die Beziehungen wieder aufgebaut sind.

Welche traurigen Momente tauchten in Verbindung mit ihrer Position als Bereichsleiter Gesundheit + Alter auf?

Besonders wenn Mitarbeitende sterben, das sind traurige, einschneidende Momente. Auch traurige Schicksale von Kolleginnen und Kollegen zu erfahren, ist nicht immer leicht verdaulich. In der heutigen Leistungsgesellschaft wird viel verlangt und der Zeitdruck ist vorhanden. Bei den Bewohnerinnen und Bewohnern gehört der Tod dazu. Für mich ist der Tod nichts Bedrohliches – der Tod gehört für mich zum Leben. Wenn ein älterer Mensch nach einer guten Begleitung stirbt, dann kann ich dies gut akzeptieren.

Wo sehen Sie die grössten Herausforderungen des Bereiches Gesundheit + Alter in Kloten?

Das ist eine spannende Frage. Bürokratie ist bei der Arbeit mit Menschen in unserem Bereich manchmal hinderlich. Wir arbeiten mit Menschen. Die Entwicklung im gesamten Gesundheitswesen, dass man bald mehr Zeit im Büro verbringt als mit dem Menschen, finde ich alarmierend. Eine gewisse Bürokratie ist nötig, jedoch nicht im heutigen Ausmass. Ebenfalls eine Herausforderung ist die Finanzierung im Gesundheitswesen. Eine riesige Herausforderung ist es, gute Fachleute anzustellen. Der Markt ist sehr trocken. Leichte Unzufriedenheit im Job führt heute oft schon zu einem Stellenwechsel. In anderen Sparten ist es nicht so akut. Meine persönliche Herausforderung war die inzwischen hohe Anzahl Mitarbeitende, welche es erschwerte, alle kennenzulernen. Mein Anspruch an mich selber war, alle zu kennen.

Wo tanken Sie ihre Kraft? Was ist Ihr Ausgleich zum Beruf?

Beruf und Privatleben sind bei mir nicht so strikt getrennt. Ich lebe auch bei der Arbeit. Ich tanke Kraft, wenn ich von Bewohnerinnen und Bewohnern oder Angehörigen Rückmeldungen bekomme. Zudem ist mir ein harmonisches Privatleben mit meiner Frau und ein gutes Umfeld wichtig.

Wo werden Sie in Zukunft arbeiten?

Ich gehe nach Schaffhausen in ein Alterszentrum der Stadt Schaffhausen. Ich bin dort dann auch städtischer Mitarbeiter und leite das Heim. Die Grösse des Heims ist vergleichbar mit dem Pflegezentrum im Spitz. Ein grosser Vorteil für mich ist dort der kurze Arbeitsweg.

Was werden Sie an Kloten vermissen?

Alle die vielen guten Kontakte hier in Kloten. Nach 18 Jahren kennt man sich. Das wird am neuen Ort Jahre dauern. Leute kommen jetzt auch spontan vorbei und wollen sich verabschieden. Ich hatte 18 sehr sehr gute Jahre hier in Kloten. Ich habe sehr viele gelernt und bin auf gute Unterstützung gestossen bei allen Höhen und Tiefen in dieser Position.

Was wollten Sie die Klotenerinnen und Klotener schon immer mal wissen lassen?

Ich bin der Überzeugung, dass mit Kommunikation und mit dem Ernstnehmen des Gegenübers vieles möglich ist. Schliesst die älteren Menschen in der Bevölkerung nicht aus, sondern nehmt sie ernst. Die älteren Menschen haben das gegründet, worauf wir jetzt bauen.

Zum Schluss möchte ich mich bedanken für die Zeit hier in Kloten, bei den Klotenerinnen und Klotenern, den Bewohnerinnen und Bewohnern und den Mitarbeitenden und meinen Vorgesetzten. Ich hatte wirklich eine gute Zeit, was nicht selbstverständlich ist. Ich habe sehr viele tolle Menschen kennengelernt und viele haben mir ihr Vertrauen geschenkt. Danke.

 

Simon Kuppelwieser hat sich während den vergangenen 18 Jahren immer mit ausserordentlichem Einsatz für die Stadt Kloten engagiert. Dabei standen immer die Bewohnerinnen und Bewohner des Pflegezentrums und die angegliederten Betriebe im Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit. Doch er hat es auch verstanden, mit dem zunehmenden Kostendruck im Gesundheitswesen und mit den generellen Veränderungen im Bereich der Alters- und Pflegepolitik immer nach den für die Stadt Kloten vorteilhaften Lösungen zu suchen. Darüber hinaus galt sein Interesse auch der Ausbildung und der Weiterentwicklung des Personals, für das er sich stets stark einsetzte. Simon Kuppelwieser hat wirklich Spuren in Kloten hinterlassen und dafür danken ihm der Stadtrat und die Geschäftsleitung von ganzem Herzen und wünschen ihm in seiner zukünftigen beruflichen Tätigkeit wie auch privat im Rahmen seiner Familie alles Gute.

 

Simon Kuppelwieser