Das Klotener Stadtzentrum ist ein schwieriges Pflaster für das Gewerbe, insbesondere für Gastronomiebetriebe. Dasselbe gilt aber auch für viele Verkaufsflächen, welche unter der zu geringen Laufkundschaft leiden. So haben in den letzten Jahren leider viele Läden und Restaurants aufgeben müssen. Der Stadtrat verfolgt diese Entwicklung mit grosser Sorge und hat deshalb eine Revitalisierungsstrategie für das Zentrum erarbeitet, welche nun bereits seit drei Jahren umgesetzt wird:
- Schaffung von mindestens 500 neuen Wohnungen im Stadtzentrum;
- Schaffung von attraktiven Laden- und Gewerbeflächen im Stadtzentrum;
- Vergrösserung Migros und Denner und Ausrichten auf den Stadtplatz;
- Umsiedlung Coop zum Stadtplatz und
- Aufwertung öffentliche Räume (insbesondere Stadtplatz, Kirchgasse).
Leider nimmt diese Vorwärtsstrategie einige Zeit in Anspruch. Zwar werden zurzeit viele neue Wohnungen im Zentrum gebaut, die Neuausrichtung der grossen Detailhandelsbetriebe auf den Stadtplatz und die Umgestaltung des öffentlichen Raumes kann nicht von heute auf morgen umgesetzt werden. Bis dahin sind deshalb Initiative und Durchhaltevermögen gefragt.
Um die grossen Bemühungen der Gewerbetreibenden zu unterstützen, kam es dem Stadtrat gerade recht, dass die Klotener Unternehmung Alpenrockhaus AG, welche auch die «Baracca Zermatt» am Flughafen betreibt, für die bekannte und beliebte «Baracca» einen neuen Standort suchte. Nach einigen Gesprächen und Abklärungen kamen die Alpenrockhaus AG und der Stadtrat überein, dass die temporäre Ansiedlung der Baracca auf dem Stadtplatz viele Vorteile und Chancen bietet. Zur Alpenrockhaus AG ist zu bemerken, dass es sich um eine Klotener Firma handelt, welche seit Jahren attraktive Arbeitsplätze bietet und auch in Kloten steuerpflichtig ist. Sollte die «Baracca Zermatt» in Kloten keinen neuen Standort finden, wird sie sich anderweitig orientieren und vor allem die Arbeitsverträge mit den rund zwölf Mitarbeitenden bis dahin künden müssen. Dem Stadtrat als gewerbefreundliches Gremium, ist viel daran gelegen, diese Arbeitsplätze in Kloten zu erhalten.
Der Stadtrat sieht mit der Platzierung der «Baracca Zermatt» auf dem Stadtplatz zudem folgende Vorteile:
- Die «Baracca Zermatt» hat sich in den letzten Jahren eine sehr grosse Stammkundschaft erarbeitet, welche das Restaurant regelmässig besucht. Das Zentrum erhält damit automatisch neue Laufkundschaft, die sich sonst kaum in das Klotener Stadtzentrum begeben würde. In einem Jahr wird mit über 20‘000 Besucherinnen und Besucher gerechnet. Davon profitieren können alle Geschäfte im Zentrum.
- Die Betreiberin der «Baracca» und der Stadtrat haben für die Bedenken der angrenzenden Betriebe aufgrund des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes grosses Verständnis. Aus diesem Grund sind die Betreiberin der «Baracca» und die Stadt Kloten mit den drei direkt betroffenen Gastronomiebetrieben in Kontakt getreten. Die «Baracca» beabsichtigt, eine mögliche Konkurrenzsituation mit folgenden Massnahmen abzuschwächen:
- Das Motto der «Baracca» ist «Von Kloten für Kloten». Die «Baracca» bezieht einen Teil der Produkte von den angrenzenden Restaurants (Glacé von Ripasso, Aufschnitt und Wein von Bottega da Pigna, Fisch vom Oi-Shi) und stimmt auch das Menuangebot auf die Angebote der Betriebe ab. Für diese Zusammenarbeit sind Verträge vorbereitet und teilweise bereits unterzeichnet worden.
- Das Mittagsgeschäft ist insbesondere für die Bottega von grosser Bedeutung. Sollte sich wider erwarten zeigen, dass die Restaurants Marktanteile verlieren, ist die Baracca bereit, eine noch engere Zusammenarbeit für das Mittagsgeschäft zu verhandeln.
- Selbstverständlich beansprucht die «Baracca» etwas Raum auf dem Stadtplatz. Dem Stadtrat und auch der Alpenhausrock AG ist es aber ein wichtiges Anliegen, dass alle bisherigen Anlässe durchgeführt werden können. Der Stadtrat ist davon überzeugt, dass durch die Zusammenarbeit mit der «Baracca» für viele Anlässe sogar eine erhebliche Vereinfachung möglich wird. So wird die «Baracca» Toilettenanlagen anbieten müssen, welche auch für temporäre Veranstaltungen genutzt werden können, die ansonsten von den Veranstaltern bisher teuer installiert werden mussten. Weiter kann die «Baracca» auch für einzelne Anlässe (z.B. Beach-Volleyball-WM) anstelle eines teuren Zeltes benutzt werden. Auch für andere Anlässe, wie der von der Szene Kloten geplante Skulpturenpark können Synergien genutzt werden. Diese Gespräche werden bereits intensiv geführt.
Der Stadtrat will gewerbefreundliche Rahmenbedingungen schaffen und ist davon überzeugt, dass sich mit dieser attraktiven Zwischennutzung eine Chance für die Klotener Betriebe bietet. Er setzt alles daran, das Klotener Zentrum zu beleben und damit den bestehenden Betrieben eine gesunde Basis zu verschaffen.
Ansprechperson für Rückfragen (Medien): Marc Osterwalder, Leiter Lebensraum + Sicherheit, Tel 044 815 12 33,
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