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Erweiterte Teilnahme am Schulversuch "Fokus starke Lernbeziehungen"

17. Mai 2018
Regierungsrätin Silvia Steiner hat am 10. Januar 2018 den Antrag der Schulbehörde auf Erweiterung der Teilnahme aller Primarschulen am Schulversuch "Fokus starke Lernbeziehungen" bewilligt und erlaubt somit ab August 2018 neu auch den Primarschulen Hinterwiden, Spitz und Nägelimoos, am Schulversuch teilzunehmen. Der Regierungsrat hatte am 15. Februar 2017 die Verlängerung des 5-jährigen Schulversuchs um weitere drei Jahre bis Juli 2022 beschlossen.

Im August 2013 startete die Bildungsdirektion den Schulversuch "Fokus starke Lernbeziehungen mit der ersten Staffel. Im Sommer 2014 stiegen alle Kindergärten von Kloten in die zweite Staffel und im Sommer 2015 die Primarschule Dorf/Feld in die dritte und letzte Staffel ein. Der Schulversuch war ursprünglich auf 5-6 Jahre bis Juli 2019 angelegt und wurde durch den Regierungsrat nun bis Sommer 2022 verlängert. Nach vierjähriger Erfahrung mit dem Schulversuch starten nun ab August 2018 auch die Primarklassen der Schuleinheiten Nägelimoos, Spitz und Hinterwiden in den Schulversuch.

Wieso hat die Schulbehörde die Erweiterung FSL für die Verlängerung beantragt?
Kurt Hottinger, Schulpräsident: Die Berichte der Schulleitungen und der Geschäftsleitung über die positiven Erfahrungen im Schulversuch FSL haben die Schulbehörde überzeugt. Das Schulmodell FSL wird den Bedürfnissen unserer Kinder und den Anforderungen unserer Schule optimal gerecht. Die Mehrheit unserer Kinder sprechen nicht Deutsch als Erstsprache. Neben der intensiven Sprachförderung unterstützen verlässliche und gefestigte Beziehungen die Entwicklung unserer Kinder sehr und erhöhen insgesamt das Niveau der Klas-sen enorm.

Elsbeth Fässler, Bereichsleitung Bildung + Kind und Projektleiterin FSL Kindergarten: Durch die Teilnahme der Kindergartenstufe und einer Primarschule, Dorf/Feld, arbeiteten wir während den letzten vier Jahren auf der Kindergartenstufe und im Dorf/Feld in Bezug auf die anderen Primarschulen mit unterschiedlichen pädagogischen Konzepten und Haltungen. Dies erschwert die Zusam-menarbeit der Stufen untereinander sowie harmonische Stufenübergänge. Auch im Hinblick auf Lehrplan 21 ist ein gemeinsames pädagogisches Konzept aller Stufen sowie die gemeinsame Schulentwicklung unabdingbar. Somit stellte sich die Frage, ob und wie die Schule Kloten an der Verlängerungsphase teilnehmen soll. Eine Rückkehr für alle Stufen zum alten System machte wenig Sinn, da das Modell der starken Lernbeziehungen und der integrierten Sprachförderung durch die Klassenteams für unsere Schule zukunftsweisend ist.

Wieso sind nicht alle Schulen bereits vor vier Jahren gleichzeitig in den Schulversuch eingestiegen?
Elsbeth Fässler: Der Einstieg in den Schulversuch hätte zum damaligen Zeitpunkt die Auflösung von Arbeitsverträgen mit vielen Fachpersonen bedeutet. Im Weiteren waren in den Schuleinheiten Nägelimoos, Hinterwiden und Spitz gerade die Förderzentren neu eingeführt worden und es hätte einen erneuten Umbruch im sonderpädagogischen Bereich nach nur einem Jahr bedeutet. Dies erachteten wir zum damaligen Zeitpunkt als nicht sinnvoll. Es war jedoch bereits damals von allen Schulleitungen unumstritten, dass dieses Schulmodell für unsere Schulen in Kloten mit den sozio-demographischen Voraussetzungen die Zukunft bedeutet.

Welche Kosten entstehen durch diese Verlängerung der Stadt Kloten?
Kurt Hottinger: Grundsätzlich ist dieser Schulversuch kostenneutral. Die Ziele von Deutsch als Zweitsprache (DaZ), Integrativer Förderung (IF) und Begabtenförderung werden in den Regelunterricht integriert und von den Regelklassen-Lehrpersonen verfolgt. Zusätzlicher Weiterbildungsbedarf für die Lehrpersonen wird durch den Kanton unterstützt, hier entstehen der Schule Kloten leicht erhöhte Kosten.

Welche positiven Entwicklungen der FSL Versuchsschulen haben Sie beobachtet? Welches sind die Herausforderungen?
Tina Monti, Schulleiterin und Projektleiterin FSL Primarschule Dorf/Feld: Der Schulversuch wirkt in verschiedenen Bereichen positiv. Es zeigt sich eine spürbare Beruhigung im Schulalltag für die Kinder wie auch für die Lehrpersonen. Mit weniger Bezugspersonen werden die Kinder von ihren Klassenlehrpersonen im Klassensetting individuell gefördert. Die Klassenlehrpersonen planen zu zweit den Unterricht für alle Kinder und berücksichtigen so die besonderen Bedürfnisse aller Schülerinnen und Schüler. Die individuelle Förderung von Begabungen, insbesondere von Sprache, geschieht fächerübergreifend.
Die Kinder lernen am "gleichen Gegenstand". Kein Kind wird vom Unterrichtsgeschehen separativ gefördert. Die Lehrpersonen sind in ihrer Kompetenz für die Förderung aller Kinder einer Klasse gestärkt. Einerseits mittels Weiterbildungen für inkludierende Unterrichtsformen, insbesondere für Sprache, und andererseits, weil sie zu zweit den Unterricht planen und gemeinsam reflektieren. Sie entwickeln als Klassenteam ein gemeinsames Unterrichtsverständnis, welches kompetenzorientiert ist und somit den Standards von kooperativen Lernformen, auch im Zusammenhang mit dem Lehrplan 21, entsprechen. Das Unterrichten ist Teamwork geworden.
Die Zusammenarbeit auf Lehrerebene ist anspruchsvoll. Sie verlangt während der Anfangsphase viel Zeit für gemeinsame Absprachen und Unterrichtsplanung sowie die Bereitschaft, Unterricht zusammen neu zu denken und zu planen. Gelingt diese professionelle Teamarbeit, wirkt sie entlastend und macht glücklich.
Arbeitsbeziehungen können jedoch auch auseinanderbrechen. Die richtigen zwei Personen zu finden und Unterrichtsentwicklung gemeinsam zu wagen, ist ein hoher, aber sehr lohnenswerter Anspruch, der in unserer Schule grossmehrheitlich gelingt.

In diesem Sommer beginnt für die Primarschulen inkl. Kindergärten die Umsetzung des Lehrplans 21. Gleichzeitig kommt jetzt noch die Erweiterung des Schulversuchs. Ist das nicht zuviel?
Tina Monti
: Die Erweiterung des Schulversuchs auf alle Primarklassen in Kloten stärkt die gemeinsame Unterrichtsentwicklung. Dies wiederum ist ein wichtiger Baustein für die Einführung des Lehrplans 21, denn mit der Kompetenzorientierung geht ein neues Unterrichtsverständnis einher, welches den Prozess der Reflexion und Festlegung von gemeinsamen Standards für kompetenzorientierten Unterricht in den Schuleinheiten und in ganz Kloten fördert.

Was passiert, wenn dieser Schulversuch nach Sommer 2022 nicht mehr weitergeführt werden kann?
Elsbeth Fässler:
Wir sind überzeugt, dass bereits eine vierjährige Teilnahme am Schulversuch die Schule als Ganzes stärken wird, da die Regelklassenlehrpersonen befähigt werden, die Sprachförderung und die integrierte Förderung in ihren Unterricht zu integrieren und die Beziehungsarbeit, die während diesen vier Jahren durch weniger Lehrpersonen an einer Klasse aufgebaut werden, für die Kinder während diesen vier Jahren nachhaltig wirken wird.

FSL "Fokus starke Lernbeziehungen" kurz erklärt

Auf der Kindergarten-und Primarstufe unterrichten grundsätzlich zwei Lehrpersonen pro Klasse (Klassenteam) alle Fächer des Lehrplans. Die Förderung in Deutsch als Zweitsprache (DaZ), Integrative Förderung (IF) und Begabtenförderung erfolgen eben-falls durch das Klassenteam.
Eine spezialisierte Schulische Heilpädagogin steht dem Klas-senteam beratend zur Seite. In den Klotener Kindergärten unter-richten die beiden Lehrpersonen an vier Vormittagen und an den Klotener Primarschulen an drei Vormittagen die Klasse gemein-sam. Am kantonalen Schulversuch beteiligen sich ca. 160 Klassen, rund 3'300 Schülerinnen und Schüler im Kanton Zürich.
Der Schulversuch verfolgt folgende Ziele:
  • Stärkung der Lehr- und Lernbeziehungen
  • Weiterentwicklung des integrativen Unterrichts
  • Entlastung der Lehrpersonen
  • Vereinfachung der Schulorganisation
Der Schulversuch wird wissenschaftlich begleitet und evaluiert.

Erfahren Sie mehr über "Fokus starke Lernbeziehungen" am ersten "Open Forum" für Eltern und Interessierte an der Schule Kloten vom 4. Juni. (siehe Artikel letzte Woche)