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Das Leben des Klotener Künstlers Johann Heinrich Lips

4. Mai 2017
Johann Heinrich Lips ist in Kloten geboren und aufgewachsen. Als Kupferstecher hat er in Europa im 18. Jahrhundert zahlreiche Persönlichkeiten portraitiert, darunter auch Johann Wolfgan Goethe.

Lips wurde an der Landstrasse 122, heute Schaffhauserstrasse, links neben der Gerbe in Kloten geboren. Seine Mutter war die Winterthurerin Elisabetha Kauffmann und sein Vater war Barbier und Chirurgus Hans Ulrich Lips, der sich als Feldscherer in sardinischen Diensten, in der Kompanie Sury betätigte.

Schon als junger Knabe zeichnete Johann gerne. Er war sehr fleissig im Schulunterricht und sein Lehrer Vikar Leonhard Brennwald erkannte sehr bald, dass in dem Knaben Talent steckte. Sein Selbstbildnis als 14-jähriger, das sehr naturgetreu gezeichnet war, liess einiges Talent erahnen. Johann war beliebt bei seinen Nachbarn und Schulfreunden, aber er zog die Freundschaft zu seinem gleichaltrigen Nachbar Heinrich Eberhard, Sohn des Drechslers Eberhard, der am Altbach seine Werkstatt hatte, vor.

Kein Verständnis für seine Kunst in Kloten

Im Jahr 1772 durfte Lips seine Zeichnungen dem damals bekannten Schriftsteller Johann Caspar Lavater präsentieren. Lavater hatte grossen religiösen Einfluss und kannte viele Persönlichkeiten im In- und Ausland. Der Besuch war ein guter Start für Lips und es wurde vereinbart, dass er noch mehr Zeichnungen und Porträts zeigen sollte. Lavater war von den Kunstwerken so beeindruckt, dass er sich für Lips einsetzte, so dass dieser beim Landschaftsmaler und Kupferstecher Rudolf Schellenberg in Winterthur arbeiten könnte. In Kloten hatte man kein Verständnis für Kunstschaffende und bewertete Lips Versuche als hoffnungslos.

Lips arbeitete jeden zweiten Tag mit Lavater und lernte mit Tusche umzugehen und wurde in die theoretischen Grundlagen des Zeichnens eingeführt. Er wurde im Beobachten von Gesichtern geschult, öfters im Spital, wo er „Irren“ zeichnen musste. Lips besuchte auch oft Johann Caspar Füssli und zeichnete Exemplare dessen Kunstsammlung unter seiner Aufsicht. Es war Lavaters Absicht, Lips für seine Studien „Physiognomische Fragmente“ zeichnen zu lassen, sobald er die nötigen Fähigkeiten erworben hatte.

Radiernadel und Kupfertafeln

Die Fortschritte von Lips mit Bleistift und Tusche überzeugten Lavater, Lips mit Radiernadel auszustatten und ihm schriftliche Anweisungen zu geben, wie Bilder radiert werden. Zuerst wurden ganze Zeichnungen angefertigt und dann in Spiegelschriftmanier auf die vorbereiteten Kupferplatten radiert, das heisst, die Zeichnungen wurden durch den dünnen Grund gekratzt. Im Jahr 1774 radierte Lips 268 Kupfertafeln für Lavater und zwar meistens Vignetten, kleine Stücke und Silhouetten. Dann wagte er sich an grössere Platten. Zu dieser Zeit hatte Lips noch keine eigene Manier entwickelt und war hauptsächlich ein sehr guter Kopierer.

Portrait von Johann Wolfgang Goethe

Die letzte Platte des Jahres 1774 war ein Bildnis des berühmten deutschen Dichters Goethe. Im März 1775 kam das erste Werk der „Physiognomischen Fragmente“ heraus, das sich mit Menschenkenntnis und Menschenliebe auseinandersetzte. Dieser erste Band, in dem viele Radierungen von Lips enthalten sind, wurde von Johann Wolfgang Goethe gelobt.
Mit der europaweiten Verbreitung dieses Werkes wurde der Künstler und Radierer Lips selber europaweit bekannt. Er erhielt Besuch von Künstlern und wichtigen Persönlichkeiten aus ganz Europa in seiner Werkstatt neben der Gerbe an der Landstrasse in Kloten.

Dies ist der erste Teil einer kurzen Serie zum unten beschriebenen Vortrag.


Der Klotener Eugen Klöti stellt das Leben und die Werke von Johann Heinrich Lips im Stadthaus vor. Vortrag – Ausstellung – Apéro. Mittwoch, 24. Mai, 19 Uhr, Stadthaus, 8. Stock. Anmeldung: Mitteilung mit Anzahl Personen an: kommunikation@kloten.ch
Das Leben des Klotener Künstlers Johann Heinrich Lips