Die ältere Bevölkerung will nicht mehr in Pflegezentren am Stadtrand separiert werden. Es werden Wohnformen gesucht, die naturnah und doch im Zentrum der Stadt mit Sitzbänken, Einkaufsmöglichkeiten und Grünräumen eine aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ermöglichen. Die Nachfrage nach selbstbestimmtem Leben in Wohnungen mit Dienstleistungen und Unterstützungen von Einrichtungen wie Spitex und Freiwilligen wird sich enorm verstärken. Mit einem Angebot an betreutem Wohnen könnte die Stadt Kloten diesen Veränderungen entgegenwirken und einer immer wichtiger und grösser werdenden Bevölkerungsgruppe optimale Lebensbedingungen ermöglichen.
Angebote in der Stadt Kloten
In Kloten gibt es bereits 415 Alterswohnungen in unterschiedlichen Preissegmenten. Zwischen 2009 und 2019 wurden zudem 1270 neue Wohnungen erstellt, welche aufgrund der übergeordneten gesetzlichen Vorgaben zumindest das Kriterium Barrierefreiheit erfüllen. Die Nähe zu Dienstleistungen und Begegnungsorten ist aber bei weitem nicht überall erfüllt. Zudem müssen die Angebote neu konzipiert und den heutigen Bedürfnissen angepasst werden. Das Ziel besteht darin, den älteren Menschen möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
Konzept «Wohnen Plus»
Die Stadt Kloten befindet sich in der komfortablen Lage, dass sie über mehrere Optionen für Standorte verfügt. Der Stadtrat beurteilte die möglichen Standorte für die Umsetzung von Wohnraum im Sinne des Konzepts «Wohnen Plus». Entscheidende Kriterien für die Standortwahl sind einerseits die Zentrumsnähe bzw. die Nähe zu einer guten Tagesversorgung (Einkauf, Fitness, Gesellschaft etc.) und andererseits die Möglichkeiten, eine gute soziale und altersmässige Durchmischung im Projekt zu erreichen. Die Beurteilung und Auslegeordnung der einzelnen Standorte fliesst in die Entwicklungsstrategie ein und zeigt, dass die Standorte «Chasern» und «Höch Hus» weiterverfolgt werden sollen. In einer ersten Phase wird dabei der Fokus auf den Standort «Chasern» gelegt, auch weil aufgrund der bestehenden rechtlichen Rahmenbedingungen mit der geringsten Planungszeit zu rechnen ist. Zudem kann die Entwicklung wichtige Impulse für das Hohrainli-Quartier setzen, welches als «Sub-Zentrum» mit einer guten Bevölkerungsdurchmischung etabliert werden soll.
In einem nächsten Schritt soll ein Bauträgerwettbewerb durchgeführt werden. Ziel des Verfahrens ist es, einen geeigneten Partner resp. eine geeignete Partnerin für die Erstellung der Überbauung zu finden, welche den formulierten Anforderungen und Erwartungen am besten gerecht wird. Ist die Bauträger/in ausgesucht, führt diese unter Beizug der Stadt Kloten und unter Einbezug von weiteren Stakeholdern ein Architekturwettbewerb durch, der zum konkreten Bauprojekt und auch zum definitiven Baurechtszins führt.