Wie schafft man in Zeiten von Urbanisierung, neuen Arbeitsformen und der Digitalisierung gute Bildung? Die Schule Kloten hat hohe Qualitätsansprüche im Hinblick auf eine erfolgreiche Schulentwicklung.  Kloten setzt seit bald einem Jahr auf eine fortschrittliche und schulhausübergreifende Schuleinheit Sonderpädagogik. Das vorhandene fundierte Fachwissen wird seither der ganzen Schule zur Verfügung gestellt und stärkt somit gelingende Integrative Förderung. Tina Monti leitet den Bereich Sonderpädagogik und die Fachstelle Pädagogik und schaut auf eine anspruchsvolle und intensive Zeit zurück.

Was bedeutet Sonderpädagogik?

Tina Monti: Wir unterstützen alle Kinder mit besonderen Bedürfnissen. Das kann die Motorik, die Sprache, eine Lernschwäche oder auch eine Hochbegabung betreffen. Die Fachpersonen besprechen mit den Eltern, wie eine gezielte Förderung stattfinden kann. Dabei stehen die Bedürfnisse der Kinder immer im Zentrum.

Müssen sich Eltern mit einem Zappel-Philipp in Zukunft bei Ihnen melden?

Nein, die Abläufe bleiben die gleichen. Die Klassenlehrperson und die Schulleitung sind Ansprechpersonen. Ich habe den Auftrag, die Schulen in Kloten in seiner pädagogischen und sonderpädagogischen Entwicklung zu unterstützen. Ich arbeite im Hintergrund, man kann mich jedoch bei Beratungen beiziehen.

Warum geht die Schule Kloten diesen neuen Weg?

Impuls für eine gemeinsame Unterrichtsentwicklung war die Planung und Einführung des Lehrplans 21. Wir haben gemerkt, wie sehr die Unterrichtsentwicklung zu kurz kommt und jemand die Gesamtentwicklung der Sonderpädagogik im Fokus haben muss. Synergien im Bildungsangebot sollen besser genutzt werden. Somit können insbesondere die Fachpersonen, die bei der Integration eine Schlüsselrolle haben, für diese Aufgaben befähigt werden.

Von welchen Fachpersonen sprechen Sie?

Das sind die Schulischen Heilpädagogen, Therapeuten und DaZ-Lehrpersonen. Sie arbeiten in den Schuleinheiten, sind aber personell und fachlich mir unterstellt. Indem wir bewusst die Vogelperspektive einnehmen, entstehen beim wichtigen fachlichen Austausch neue Lösungsansätze. Dadurch konnten wir bereits verschiedene Erfolge erzielen.

Wo stehen Sie heute bei der Erarbeitung des neuen sonderpädagogischen Konzeptes?

Wo es sinnvoll ist, setzen wir Standards, das gibt die nötige Haltung und Orientierung. Das Förderzentrum wird nun einheitlich betrieben. Es lässt sich jedoch nicht einfach ein Schalter umschalten. Stellen Sie sich ein Kreuzfahrtschiff vor. Man muss lange steuern, bis es sich bewegt. Wir haben viel Neuland betreten. Zeit, Geduld und Ausdauer sind weiterhin gefordert. Wir werden bis Ende Schuljahr die internen Umfragen, die wir durchgeführt haben, auswerten. Dann evaluieren wir, welche Ziele wir im nächsten Schuljahr erreichen wollen. Meiner Meinung nach ist viel Potential vorhanden. Als Leiterin der Fachstelle Pädagogik beobachte ich zudem die pädagogische Entwicklung der Schule Kloten. Ich bin in regelmässigem Austausch mit den Schulleitungen und unterstütze sie auf dem Weg der schulinternen pädagogischen Entwicklung.