Wie viele Agglomerationsgemeinden leidet Kloten unter der grossen Konkurrenz der umliegenden «Einkaufsmeilen». Die Folgen sind bekannt: Restaurants schliessen, Läden und Gewerberäume werden zu Büros oder Wohnungen umgenutzt oder können nur schwer vermietet werden. Der Stadtrat hat deshalb schon vor vier Jahren einen Massnahmenplan zur Revitalisierung des Stadtzentrums gestartet. Ziel dieser Massnahmen ist es, das Stadtzentrum attraktiver zu machen und so mehr Kunden anzulocken. Dafür sollen einerseits in den nächsten Jahren mindestens 500 zusätzliche Wohnungen zwischen Bahnhof und Wilder Mann geschaffen werden: Aktuell im Bau sind die Projekte Wilder Mann, Kirchgasse, Schaffhauserstrasse und Geerenstrasse/Petergasse. Andererseits sollen aber auch die Migros- und Coop-Filialen vergrössert und besser positioniert werden. Einen weiteren Schritt hat der Klotener Gemeinderat am 4. Februar 2014 mit der einstimmigen Verabschiedung der Kreditvorlage für den Stadtplatz gemacht. Der heutige Kiesplatz vor dem Square soll endlich zu einem multifunktional nutzbaren Stadtplatz mit hoher Aufenthaltsqualität umgebaut werden können. Das letzte Wort hat die Bevölkerung an der Abstimmung vom 18. Mai 2014.
Baracca als Anziehungspunkt auf dem Stadtplatz Das Massnahmenpaket verläuft zwar erfolgreich, die Umsetzung braucht aber Zeit. Während dieser Planungs- und Umsetzungsphase hat sich der Stadtrat deshalb zum Ziel gesetzt, mit Aktionen, Anlässen und temporären Nutzungen auf dem Kiesplatz vor dem Square etwas mehr Leben ins Zentrum zu bringen. Es trifft sich deshalb sehr gut, dass die bekannte, bisher am Flughafen beheimatete «Baracca Zermatt» einen neuen Standort sucht. Die Betreiberin dieses etablierten Restaurants konnte gewonnen werden, die «Baracca» für 14 bis 16 Monate (in Abstimmung mit einem allfälligen Baubeginn des Stadtplatzes) im Klotener Zentrum zu betreiben. Der Stadtrat erhofft sich dadurch eine Belebung und insbesondere neue zusätzliche Besucherinnen und Besucher im Stadtzentrum. Davon können auch die umliegenden Läden und Restaurants profitieren: Das gastronomische Konzept lebt vom Grundsatz «Von Kloten für Kloten». Die umliegenden Restaurants im Square werden einbezogen und erhalten die Gelegenheit, ihre Spezialitäten auch in der «Baracca Zermatt» zu präsentieren. Weiter ist die Betreiberin bereit, die Infrastruktur für grössere nichtkommerzielle Anlässe zur Verfügung zu stellen. So können beispielsweise auch im Sommer geplante Anlässe profitieren.
Der Stadtrat ist überzeugt, dass sich diese temporäre Nutzung sehr gut in Kloten etablieren wird. Er hofft, dass nach dieser begrenzten Zeitdauer die Bauarbeiten am Klotener Stadtplatz starten können, damit das Stadtzentrum einen weiteren Schritt in eine prosperierende Zukunft machen kann.
| Die «Baracca Zermatt» wird mit einem Sommer- und Winterkonzept betrieben. Mit dem provisorisch erstellten Holzdeck mit Garten soll im Sommer eine inszenierte Erlebniswelt, eine grüne Oase mitten in der Stadt Kloten entstehen und für Apéro, Lunch und Nachtessen einladen. In den Wintermonaten bietet die historische «Baracca» viel Charme, Gastlichkeit und Gemütlichkeit. Beliebt und weit über Kloten hinaus bekannt ist zum Beispiel das Käse-Fondue. Das Interieur stammt vom bekannten Zermatter Künstler Heinz Julen. Die «Baracca» wird als À-la-Carte-Restaurant betrieben. |
