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Lips Reisen in die Fremde

18. Mai 2017
Über das Leben des Klotener Künstlers Johann Heinrich Lips konnten Sie hier vor zwei Wochen lesen. Dieser Teil beschreibt seine Reisen ab dem Jahr 1780 und seine Begegnungen mit einflussreichen Menschen.

Am 21. Juni 1780 begann der 22-jährige Lips die Studienreise in fremde Länder. Seine Reise führte ihn per Pferdegespann von Kloten über Schaffhausen nach Basel. Er reiste danach weiter nach Strassburg, Stuttgart und Mannheim, wo er drei Monate arbeitete. Im Mai 1781 setzte er seine Reise über Frankfurt, Mainz, Köln und Düsseldorf fort, wo er mit vielen anderen Radierern und Verlegern zusammenarbeitete. Lips erhielt dort den ersten Preis für eine Zeichnung von “Antiochus und Stratonice“ und erhielt das Diplom eines Mitgliedes der Akademie und den Professorentitel.

Reise nach Rom
1782 reiste Lips über Augsburg, Innsbruck, Trient, Mantua, Parma, Modena, Bologna, Florenz und Siena
nach Rom. Er zeichnete im Vatikan mehrere Werke von italienischen Meistern ab und radierte die grosse Kupferplatte “Fete de Bacchus“, für den Maler P. Hackert, der die Arbeit aber nicht annahm. Lips litt öfters an Depressionen und einer Lebenskrise und suchte Rat von Lavater über seinen weiteren Lebensweg. Sollte er in die Schweiz zurückkehren? Rom gefiel ihm nicht sehr oder sollte er nach Dresden weiter reisen?
Im Jahr 1785 reiste er dann über Neapel nach Zürich zurück, wo er teilweise bei Lavater in Zürich und in
Kloten wohnte und arbeitete. Um sich in der Malerei weiterzubilden, reiste er im Oktober ein zweites Mal nach Rom, wo er sich in der Aquarelltechnik verbesserte.

Weimar und Goethe
Er radierte/stach in Rom die Platte Madonna vom Maler Raphael und verkehrte freundschaftlich mit dem deutschen Dichter Goethe. Nachdem Goethe nach Weimar zurückkehrte, offerierte er Lips eine Professur an der Weimarer Zeichenakademie, die Lips annahm. Er unterrichtete in Weimar von 1789 bis 1794 an der Akademie und arbeitete gleichzeitig mit verschiedenen Autoren und Verlagen. Die Qualität seiner Arbeiten war sehr gefragt und die Verlässlichkeit seiner Arbeitsausführung diente den deutschen Auftraggebern, darunter Goethe und Schiller.

Rückkehr in die Schweiz
Da Lips sich in der gehobenen Weimarer Gesellschaft nicht wohl fühlte, kehrte er Mitte 1794 in die Schweiz zurück und liess sich in Hottingen nieder. Er heiratete Elisabetha Graf von Winterthur im Jahr 1796 und zog an die Brunngasse nach Zürich. Die beiden bekamen einen Sohn und eine Tochter.
Trotz den Kriegswirren in Europa und in der Schweiz (Napoleons Besetzung Zürichs durch Frankreich, Russland und Österreich) hatte Lips dank seinem guten Namen immer viel Arbeit. Die politische Lage in der Schweiz und zu viele Arbeitsaufträge verursachten bei Lips aber immer wieder tiefe Depressionen.

340 Kupferplatten
Als im Jahr 1801 der berühmte deutsche Illustrator Chodowiecki starb, rückte Lips in Europa an die führende Stelle. Er erhielt viele Illustrations- und Porträt-Aufträge aus dem Ausland und der Schweiz. Lips schaffte seit seiner Wegreise von Kloten unzählige Zeichnungen, die immer die ersten Schritte zu Radierungen oder Kupferstichen waren, nicht nur für sich selber, auch für andere Radierer und Stecher, die seine Qualität zu schätzen wussten. Er radierte/stach seit seiner Abreise von Kloten 340 Kupferplatten für viele Kunden in ganz Europa. Mit Kunden und Freunden hatte er von Anfang an sehr regen Briefkontakt. Es war damals die einzige sichere und schnellste Kommunikationsmethode.

“Die Anbetung der Hirten“ zu radieren, war die grösste Kupferplatte, die er je in Angriff genommen hatte und sie beschäftigte ihn bis an sein Lebensende. Am 5. Mai 1817, nach 45 Jahren des Schaffens in der graphi-schen Kunst als Radierer, Zeichner, Kupferstecher und Illustrator schloss Johann Heinrich Lips in Zürich für immer seine Augen.

Er schuf mehr als 1460 Radierungen/Stiche, die in Sammlungen in Europa zu finden sind: ETH, Kunsthaus Zürich, Zentralbibliothek Zürich, Goethe Institut in Deutschland und im Coburg Veste Kupferstichkabinet

Der Klotener Eugen Klöti stellt das Leben und die Werke von Johann Heinrich Lips im Stadthaus vor. Vortrag – Ausstellung – Apéro. Mittwoch, 24. Mai, 19 Uhr, Stadthaus, 8. Stock. Anmeldung: Mitteilung mit Anzahl Personen an: kommunikation@kloten.ch
Lips Reisen in die Fremde