Die Stadt Kloten ist Standortgemeinde des Flughafens Zürich und unmittelbar vom neu ausgehandelten Staatsvertrag zwischen der Schweiz und Deutschland betroffen. Es liegt auf der Hand, dass die Flughafenstadt ihren Teil der Lärmimmissionen tragen muss und wird. Mit Besorgnis hat der Stadtrat aber festgestellt, dass die möglichen Betriebsvarianten, die der Bund im Entwurf zum SIL-Objektblatt ins Auge fasst, ausnahmslos eine Ausweitung des Ostkonzepts in lärmsensiblen Zeiten vorsieht. Dies widerspricht den Vorstellungen des Stadtrats für eine faire Fluglärmverteilung und er lehnt diese Absichten deutlich ab.
Mit dem Inkrafttreten des Staatsvertrages sind die Anflüge am Morgen und vor allem am Abend neu zu regeln. Kurzfristig wird die Sperrstunde an Wochentagen zwischen 20 und 21 Uhr bereits um eine Stunde verlängert und das Ostanflugregime eingesetzt. Weiter muss in den nächsten Jahren Klarheit über die Einführung des gekröpften Nordanfluges geschaffen werden, wobei insbesondere Kapazitätsfragen im Vordergrund stehen.
Viele Betriebsoptionen zulassen
Obwohl die Sperrstunden über deutschem Hoheitsgebiet schwer wiegen, ist der Stadtrat überzeugt, dass innerhalb dieser Rahmenbedingungen ein für alle Regionen vertretbares Betriebsreglement erarbeitet werden könnte. Dies bedingt eine gerechte Verteilung der Lasten. Um dies zu erreichen, müssen deshalb der Flughafen Zürich AG möglichst viele Betriebsoptionen offen gehalten werden. Aus diesem Grund sind die Einführung des gekröpften Nordanfluges, aber auch der Süd-Starts „Straight 16“, zu prüfen und rasch umzusetzen. Nur so ist es möglich, dass ein für den Flughafen sinnvoller Betrieb gewährleistet und dennoch lebenswerte Umstände in allen Flughafengemeinden erreicht werden können. Der Stadtrat ist zudem überzeugt, dass ein von Solidarität geprägtes Betriebsreglement ohne eine Verlängerung der Piste 28/10 auskommt.
Da die Stadt Kloten nicht in das Vernehmlassungsverfahren zum neuen Staatsvertrag eingebunden ist, wird sie ihre Haltung im Rahmen der Stellungnahme des Städteverbandes zum Ausdruck bringen.