Im Zentrum von Kloten, unweit vom schönen Stadtplatz, drückt Monika Oertle um Punkt 15 Uhr die Türklingel. Kurz darauf ertönt der Buzzer, und sie betritt das Haus, um zu Maria Zambelli hinaufzugehen. Seit etwa einem halben Jahr treffen sich die beiden Frauen jeden Dienstagnachmittag für einen gemeinsamen Spaziergang.
Nur wenige Augenblicke später kommen die beiden im Lift hinunter. Frau Zambelli, elegant gekleidet und mit einer modischen Sonnenbrille auf dem Kopf, strahlt schon vor Vorfreude. «Wo soll es heute hingehen?» fragt Monika. Die beiden entscheiden sich für eine kurze, gemütliche Route entlang des Altbachs.
Ein eingespieltes Team
Die Stimmung ist entspannt und sehr herzlich, es wird geflachst, geflunkert und viel gelacht. Zwischendurch hilft Monika Maria mit dem Rollator behutsam über Randsteine und achtet darauf, rechtzeitig den zahlreichen Velofahrern auszuweichen, die den schönen Nachmittag für einen Ausflug nutzen. Man merkt schnell, dass sich die beiden vertrauen, sich die nötige Zeit füreinander nehmen und ein eingespieltes Team sind.
Monika Oertle war als junge Frau Schweizermeisterin in zwei sehr unterschiedlichen Disziplinen: Bäckerei und Konditorei sowie im 300m Schiessen. Eine schwere Hirnverletzung zwang sie, ihren Ehrgeiz zu bremsen. «Das war und ist für mich immer noch nicht einfach». Auf der Suche nach einer sinnstiftenden Tätigkeit stiess sie über Google auf den Verein freiwillig@kloten. «Was mir daran gefällt: Man gibt nicht nur als Freiwillige, sondern bekommt auch sehr viel zurück. Maria zeigt ihre Freude über unsere gemeinsamen Ausflüge, und es ist schön, diese Freude zu spüren. Schon beim ersten Treffen hatten wir viel Freude und Spass miteinander – es war, als würden wir uns schon seit langer Zeit kennen.»
Gemeinsame Werte als Basis
Beiden Frauen ist Zuverlässigkeit sehr wichtig, und Frau Zambelli legt grossen Wert auf Pünktlichkeit. «Monika ist immer pünktlich,» lobt die rund 85-jährige lebensfrohe Dame. Seit rund 40 Jahren lebt sie in Kloten, als sie ihren Mann aus beruflichen Gründen gefolgt ist, davon die letzten rund 15 an der Marktgasse.
Die Spaziergänge mit Monika schätzt sie sehr, besonders das gemeinsame Schwatzen über Familie und Alltag, manchmal auch bei einem feinen Kaffee. «Wenn Monika kommt, ist das immer wie kleine Ferien für mich», lacht sie. «Monika ist so nett, so lieb und immer pünktlich. Darum passt das so gut zwischen uns! Am liebsten würde ich dreimal pro Woche mit ihr spazieren gehen.»
Was würde Frau Zambelli Personen raten, die ebenfalls überlegen, Unterstützung in Anspruch zu nehmen? «Es lohnt sich, macht es einfach! Spazieren gehen ist gesund, bringt Bewegung und tut dem Rücken gut. Wir gehen immer spazieren – auch bei Regen!»
Serie zur Vielfalt des freiwilligen Engagements in Kloten
Beim Verein freiwillig@kloten gibt es unzählige Möglichkeiten, sich einzubringen oder Hilfe zu bekommen. Eine lose Serie stellt die breite Palette und die sieben Einsatzbereiche des Vereins vor: 1. Fahrten, 2. Einkäufe & Besorgungen, 3. Besuche & Begleitungen, 4. Spitz-Begleitungen, 5. Haushalt, Garten & Tiere, 6. Admin & IT sowie 7. Anlässe & Projekte.
Jeder Artikel beleuchtet einen Einsatzbereich durch die Augen der Freiwilligen und der Menschen, die ihre Hilfe empfangen. Lassen Sie sich von den Geschichten inspirieren und finden Sie heraus, wie auch Sie einen Beitrag leisten können.