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Lesekompetenz als Schlüssel zum Erfolg

13. März 2025
Lesen, Verstehen, Verknüpfen – Die Vier-Leseschritte-Technik als Erfolgsmodell an der Sekundar-schule Nägelimoos

Ein Text, ein Stift, eine Aufgabe – und dann? Viele Schülerinnen und Schüler stehen vor dem Problem, dass sie Texte zwar lesen und auch flüssig vorlesen können, aber nicht wirklich verstehen. Die Folge: Frust, Unsicherheit und sinkende Motivation. Die Sekundarschule Nägelimoos hat darauf reagiert und setzt eine erprobte Methode ein: Mit der Vier-Leseschritte-Methode lernen Jugendliche, Texte zu durchdringen, ihre Gedanken zu strukturieren und Gelesenes aktiv zu nutzen. Das Beste daran? Die Technik funktioniert in jedem Fach und sogar im Alltag.

Umsetzung im Rahmen von QUIMS

Die Umsetzung der Methode an der Sekundarschule Nägelimoos ist Teil des QUIMS-Programms (Qualität in multikulturellen Schulen) des Kantons Zürich, das gezielt Schulen mit einem hohen Anteil an Schülerinnen und Schülern aus unterschiedlichen sprachlichen und kulturellen Hintergründen fördert. Die Sekundarschule Nägelimoos nutzt dieses Programm, um den Unterricht gezielt weiterzuentwickeln und allen Jugendlichen – unabhängig von ihrer Muttersprache – einen erfolgreichen Zugang zur Bildung zu ermöglichen. Durch die Vier-Leseschritte-Methode werden sprachliche Hürden abgebaut und alle Schülerinnen und Schüler können auf ihrem individuellen Niveau gefördert werden. «Wir haben festgestellt, dass die Methode nicht nur beim Lesen hilft, sondern auch das mündliche und schriftliche Ausdrucksvermögen der Schülerinnen und Schüler verbessert», berichtet eine der Quims-Leitungen, Iris Bolliger. «Das kommt ihnen in allen Fächern zugute – und später auch im Berufsleben.»

Grundlagen des Konzepts

Die Methode, die in der pädagogischen Arbeit der Sekundarschule Nägelimoos fest verankert ist, basiert auf einem einfachen Prinzip: Texte werden nicht einfach gelesen, sondern Schritt für Schritt entschlüsselt, analysiert und reflektiert.

«Wir erleben immer wieder, dass Schülerinnen und Schüler einen Text überfliegen, ihn aber nicht wirklich erfassen. Mit dieser Methode geben wir ihnen ein Werkzeug an die Hand, mit dem sie sich Texte selbst erschliessen können», erklärt eine der Quims-Leitungen, Ester Ami.

Wie gehen die Jugendlichen beim Lesen vor?

1. Blick ins Thema – Vorwissen aktivieren
Bevor ein Text gelesen wird, werden Titel, Bilder, Zwischenüberschriften und Schlüsselbegriffe unter die Lupe genommen. Die Jugendlichen überlegen: Was weiss ich schon? Was könnte mich erwarten? Diese Phase baut eine gedankliche Brücke zwischen Vorwissen und Neuem – ein Trick, den erfahrene Lesende unbewusst anwenden.

2. Abschnitt für Abschnitt verstehen
Statt den ganzen Text auf einmal zu überfliegen, wird kapitel- oder abschnittsweise gelesen. Unbekannte Begriffe werden notiert, wichtige Aussagen markiert, Abschnitte bekommen übersichtliche Zwischenüberschriften. Das hilft, sich nicht in der Informationsflut zu verlieren.

3. Den roten Faden finden – Gelesenes verknüpfen
Jetzt geht’s ans grosse Ganze! Der Text wird als Einheit betrachtet, Zusammenhänge werden sichtbar gemacht. Dabei helfen Methoden wie Mindmaps, Tabellen oder Diagramme.

4. Und was hat das mit mir zu tun?
Ganz zum Schluss wird das Gelernte mit der eigenen Lebenswelt verknüpft. „Was denke ich über das Thema? Wo ist mir das schon einmal begegnet? Welche Fragen habe ich noch?“ Durch diese Reflexion bleibt Wissen länger im Kopf – und genau das ist das Ziel.

Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt

Ob Mindmaps, Erklärvideos oder Plakate, es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, mit den Texten weiterzuarbeiten und das Gelesene durch die Schülerinnen und Schüler in eigenen Worten wiedergeben zu lassen. Der Gedanke dahinter ist simpel: Wer erklären kann, hat verstanden.

Eltern als Lesetrainer – So können Sie zu Hause unterstützen

Leseförderung hört nicht in der Schule auf – auch zu Hause gibt es einfache Tricks, mit denen Eltern ihre Kinder unterstützen können:

  1. Nutzten Sie Alltagstexte! Nachrichten, Kochrezepte, Spielanleitungen – Lesen ist überall im Alltag präsent, es lohnt sich, die Augen offen zu halten. Ohne Vorbereitungsaufwand kann so die Leseförderung zu Hause stattfinden.
  2. Gemeinsam lesen und besprechen: Auch mit älteren Kindern ist das gemeinsame Lesen hilfreich. Diskutieren Sie mit Ihrem Kind darüber, was gelesen wurde.
  3. Fragen stellen, die zum Nachdenken anregen: Stellen Sie Fragen, die über den Text hinausgehen: «Warum denkst du, hat die Person so gehandelt?», «Welche Argumente fandest du überzeugend?» oder «Wie würdest du das anders lösen?»
  4. Kreativität nutzen: Lassen Sie ihr Kind beispielsweise zu einem Zeitungsartikel ein kurzes Video oder eine Sprachnachricht erstellen, in dem es das Gelesene für Sie oder die Grosseltern zusammenfasst. So können Sie einen sinnvollen Kontext zur Reflexion schaffen.

Ein Lesemodell mit vielen Möglichkeiten

Die Sekundarschule Nägelimoos zeigt, dass gezielte Leseförderung nicht nur die schulischen Leistungen verbessert, sondern auch langfristig die Freude am Lesen steigert. Die Schülerinnen und Schüler werden so fit für eine Welt, in der Lesekompetenz der Schlüssel zu Wissen, Erfolg und Selbstbewusstsein ist.

Und das Beste daran? Diese Technik kann jeder sofort anwenden – egal ob in der Schule, im Beruf oder im Alltag.

Die vier Leseschritte hängen gut sichtbar in jedem Schulzimmer, da sie in allen Fächern gleichermassen nützlich sind. Einen Text in einen Comic umzuwandeln ist eine der kreativen Methoden, die genutzt werden kann, um tieferes Textverständnis zu erzeugen. (Bild: Schule Kloten; JS)
Die vier Leseschritte hängen gut sichtbar in jedem Schulzimmer, da sie in allen Fächern gleichermassen nützlich sind. Einen Text in einen Comic umzuwandeln ist eine der kreativen Methoden, die genutzt werden kann, um tieferes Textverständnis zu erzeugen. (Bild: Schule Kloten; JS)