«Durch das Malen ist mein Leben wieder bunt geworden», erzählt die Künstlerin, «Gott hat die ganze Schöpfung voller Farben geschaffen - sicher auch für unsere Psyche», ist sie überzeugt. Mit dem Malen von Acrylbildern begann Judith Bähler vor 16 Jahren in einer intensiven Trauerphase. Dies nach dem Unfalltod ihres Sohnes. «Ich habe schon als Kind gerne gemalt, aber mein Talent hat sich erst in der Not so entfaltet», erzählt sie weiter. «Statt stiller Trauer wählte ich Farben.»
Sie begann, ihre Eindrücke auf Leinwände zu malen und teilte sie über Social Media mit ihren Mitmenschen. Zunächst entstanden quadratische Farbfelder in Trauerschwarz und Verzweiflungsrot. Das Malen tat ihr gut und im Laufe der Jahre füllten sich ihre Leinwände mit Symbolen des Friedens, der Hoffnung und der Liebe. Die gelernte Ergotherapeutin hatte vor ihrer Elternzeit in der Akutpsychiatrie Kunst gezielt als therapeutisches Mittel bei ihren Patienten eingesetzt. So wandte sie instinktiv bei sich selbst an, was sie damals ihren Patientinnen und Patienten empfohlen hatte.
In ihrem farbenfrohen Malatelier in Bülach ist die Künstlerin von vielen ausdrucksstarken Acrylbildern umgeben. Dass sie das Malen sich selbst beigebracht hat, ist kaum zu glauben. Ihre künstlerische Reise ist geprägt von einem tiefen Interesse an menschlichen Geschichten und Emotionen, die sie in ihren Werken einfängt. Über ihre Technik verrät sie: «Zuerst male ich mit Händen und Fingern, dann nehme ich einen Schwamm dazu. Nur für die Feinheiten benutze ich einen Pinsel.» Wie sie selbst sagt, wird sie so lange malen, wie Gottes Segen durch ihr Leben fliesst: also für immer!
Über ihren Internetshop www.honeydrawing.ch können die wunderschönen Bilder gekauft werden. Aktuell teilt Judith Bähler auf @couldbe.ju mit über 58'000 Followern auf Tik Tok und auch auf Instagram den Entstehungsprozess ihrer beeindruckenden Werke und gibt dort Einblick in die Farben ihres Alltags.
Eckdaten der Ausstellung
Interessierte aus der Bevölkerung der Stadt Kloten sind herzlich willkommen, die Ausstellung zu besuchen. Die Vernissage zur Ausstellung mit Apéro ist am Donnerstag, 27. März im Pflegezentrum im Spitz an der Schulstrasse 22. Einlass ab 18 Uhr, Begrüssung 18:30 Uhr, Ende 20 Uhr.
Die Ausstellung dauert bis zum 24. August 2025 und ist während den normalen Öffnungszeiten von 10 bis 17 Uhr zugänglich.